Samstag, 19. Oktober 2013



"Das alles sehr wohltuend unpathetisch. Es wird ein Leben eines der tristen Vorstadtquartiere geschildert, ohne irgendeine Moral daraus abzuleiten. "Dinge passieren, weil sie passieren" ist einer der Leitsätze dieses Romans. Um dann im traurigen Schlusskapitel zur Auflösung der italienischen Ultrabewegungen doch noch so eine Art moralischer Leitplanke zu bekräftigen: Die Ehre, niemals jemanden verraten zu haben. Der Stolz, für alle seine Taten bezahlt zu haben. Und die Erkenntnis, dass was am Ende bleibt, die Jungs von damals sind: Die mit denen man zur Schule ging, mit denen man die ersten Joints gedreht und die ersten Banner gemalt hat. Die einzigen, die man auch nach Monaten noch nachts um 3 anrufen kann, weil man in Genua gerade jemanden braucht, auf den man sich verlassen kann. In einer Welt, in der man sich auf nichts sonst verlassen kann."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen